Der Fluch von Düsterstein
Meer gegen Bäume. Fische gegen Klöße. Der Umzug von Kiel in den Thüringer Wald lässt für die siebzehnjährige Ellie eine Welt zusammenbrechen. Ihre Familie will das leerstehende Barockschloss »Düsterstein« zu einem Hotel umbauen. Doch eine mysteriöse Macht hat Einwände. Der Geist des verfluchten Grafen Balthasar treibt sein Unwesen in den Mauern - jeder bisherige Besitzer des Schlosses verunglückte.
Doch nicht nur Balthasar kann seinen eigenen Tod nicht akzeptieren. Bald wird klar, dass Ellie nach fast vierhundert Jahren diejenige ist, welche die Geister erlösen und ihre Familie vor einem tragischen Schicksal bewahren muss. Und es ist nicht hilfreich, dass in Ellie Gefühle für den unnahbaren Grafen erwachen.
Buchinfo
Softcover mit Farbschnitt
Einzelband / 360 Seiten
Interview mit Jenny Rubus
Was reizt dich am Archetypus „Geist“ als Buchfigur?
Ich finde den Gedanken, dass es nach dem Leben weitergeht, sehr reizvoll. Dass es für Dinge, die man im Leben nie erreicht hat, vielleicht doch noch nicht zu spät ist. In Düsterstein haben einige der Figuren im Leben etwas versäumt, das sie nun bereuen. Indem sie als Geist auftreten, haben sie die Möglichkeit, ihre Fehler wiedergutzumachen und Frieden zu finden.
Davon abgesehen fand ich es sehr spannend, Figuren aus der Barockzeit auf die moderne Welt treffen zu lassen. Wie würden sie über die modernen Menschen denken? Wie würden sie sich untereinander verständigen? Was könnten die Menschen der Gegenwart aus der Vergangenheit lernen, die ihnen hier live begegnet? Mit solchen Fragen zu spielen, hat mir beim Schreiben sehr viel Spaß gemacht.
Welche Geister haben dich selbst – als Kind oder auch heute noch – begeistert?
Hach ja, da fällt mir sofort BEETLEJUICE ein. Die Figur, der Poltergeist selbst, aber eigentlich auch der gesamte Film haben mich schon mit 5 oder 6 Jahren so begeistert, dass ich gar nicht zählen kann, wie oft er bei mir lief. Später mochte ich auch HUI BUH sehr.
Und welche Farben und Schlagworte fangen für dich die Atmosphäre deines neuen Buches perfekt ein?
Als Farben definitiv Weiß, wie die Geister selbst oder der neblige Wald, sowie Gold/Orange für das Herbstlaub und die Jahreszeit, in der "Düsterstein" spielt.
Schlagworte: Wald, Schlossruine, Barock, Geister, Fluch, Pferd, Liebe, Freundschaft, Mut, Familie und Hardrock - den Grund für das letzte Wort müsst ihr selbst herausfinden :)
Mit welchem anderen Roman würde es sich in der Buchhandlung anfreunden?
Heißer Tipp meiner Korrektorin, die beide Bücher kurz nacheinander gelesen hat: "Seelenverrat" von Roukeiya Peters. Sie meinte, wer eines der Bücher mag, wird auch das andere lieben.
Und weil Geister sich bestimmt immer neben Geistern wohlfühlen: "Das geheime Zimmer von Thornhill Hall" von Christian Handel.
Was hat dir beim Schreiben am meisten Spaß gemacht?
Zum Einen die Gespräche zwischen Ellie und Balthasar, wenn sie mit seinem grummeligen Wesen klarkommen muss und er sich ihr später nach und nach öffnet. Zum Zweiten alle Szenen mit Axel, dem verrücktesten aller Düsterstein-Geister. Seine Reime haben mehr als einen Lachanfall bei mir selbst verursacht.
Welchen Ort aus dem Buch würdest du selbst gern mal besuchen und warum?
Fun fact: Ich habe alle Orte besucht, die im Buch vorkommen - zumindest jene, an denen ich mich für meine fiktiven Schauplätze orientiert habe.
Düsterstein als solches existiert nicht, aber mein Vorbild, Schloss Friedenstein in Gotha, habe ich mehrfach besichtigt. In der Nähe von Gotha gibt es einen Ort namens "Winterstein", was auch der Name von "Düsterstein" in der Rohfassung war. Die Gegend hat mich inspiriert. Es gibt sogar ein Foto, auf dem ich das Ortsschild umarme :D
Und zuletzt ist da noch der Thüringer Wald, in welchem ich selbst lebe und der mit seiner wundervollen Atmosphäre der perfekte Schauplatz für eine Geistergeschichte ist.
Was magst du an deiner Hauptfigur am liebsten?
Dass sie immer nach vorne schaut und sogar aussichtslosen Situationen etwas Gutes abgewinnen kann. Außerdem ihren Mut. Denn ganz ehrlich? Ich an ihrer Stelle hätte mich ziemlich oft apathisch wippend unter eine Decke verkrochen. Nachts durch ein baufälliges Schloss streifen? Never ever.
Vielen Dank!