Die Republik der Knochen
Eines Tages soll Riora über die Republik Anamoya regieren – zumindest, wenn es nach ihrem Onkel geht, der sie neben der Politik auch die geheime Kunst der Nekromantie lehrt. Doch als ihre Mutter ermordet wird, scheitert ihre Magie, und Rioras Welt bricht in sich zusammen. Warum musste ihre Mutter sterben? Welche Geheimnisse verbirgt die Republik, die von Intrigen und Korruption durchzogen ist?
Riora schwört sich, den Schuldigen zu finden, wobei sie unerwartete Hilfe von dem Künstler Arias erhält. Obwohl sie sofort mit ihm aneinandergerät, muss sie ihm vertrauen. Denn ihre Familie ist nicht die einzige, die verbotene Magie beherrscht – und der Mörder hat weitaus mehr vor, als Blut in Anamoya zu vergießen …
Buchinfo
348 Seiten / Einzelband
Die Erstausgabe erscheint als Softcover mit Farbschnitt.
Interview mit Magali Volkmann zu "Die Republik der Knochen"
Liebe Magali, wie bist du auf dein ungewöhnliches Magiesystem gekommen?
Das war tatsächlich gar nicht so leicht, weil alle meine Bücher locker miteinander verbunden sind und ich da natürlich eine gewisse Gesetzmäßigkeit wahren muss. Deshalb war es eine der schwierigsten Aufgaben für mich, ein System zu entwickeln, das sich in den Weltentwurf eingliedert, aber trotzdem etwas Neues und Interessantes mitbringt.Die Nekrobotanik ist eine frühe Form der Funkenbotanik, die in "Das schwarze Uhrwerk" vorkommt. Bei beiden Systemen geht es um die Manipulation von Pflanzen, die mit anderem Material verbunden werden, doch es funktioniert teilweise anders. Ich fand den Gedanken unheimlich spannend, dass die Menschen einfach noch nicht so viel über die Magie in ihrer Welt wissen und das System im Lauf der Jahrhunderte auch weiterentwickeln (die Republik spielt zirka zweihundert Jahre vor dem Uhrwerk). Welche magischen Wesen oder Buchfiguren haben dich selbst – als Kind oder auch heute noch – begeistert? Ich habe ein kleines Faible für Gestaltwandler, Geistwesen und Dinge, die aus dem Meer kommen (was man auch merkt, wenn man meine Bücher liest, denke ich).
Konkrete Buchfiguren fallen mir spontan nicht ein, aber ich habe eine große Schwäche für die lustigen Sidekicks und den typischen Trickster-Charakter, der sein Gehirn benutzt, um zu erreichen, was er will.
Und welche Farben und Schlagworte fangen für dich die Atmosphäre deines neuen Buches perfekt ein? Grün, blau, türkis.Karibik trifft Venedig. Nekromanten, Piraten, Intrigen, Korruption – düster, aber nicht ohne Hoffnung.
Mit welchem anderen Roman würde es sich in der Buchhandlung anfreunden? "Die Lügen des Locke Lamora" (übrigens ein exzellentes Buch). Zum Glück ist die Republik der Knochen nicht ganz so düster. Was hat dir beim Schreiben am meisten Spaß gemacht? Den meisten Spaß habe ich in der Regel am Worldbuilding und an den Charakteren. Die Republik bildet da keine Ausnahme: Ich habe die Interaktionen zwischen den Figuren sehr genossen, aber auch, wie meine Welt wieder ein Stück größer und bunter geworden ist. Was magst du an deiner Hauptfigur am liebsten? Arias und Riora machen Spaß, weil sie so gegensätzlich sind.Arias tritt in jedes Fettnäpfchen, das auch nur in der Nähe des Weges liegt, stiftet permanent Chaos und ist nie um einen frechen Spruch verlegen. Riora versucht, nirgendwo anzuecken, kommt super mit anderen Leuten klar und muss erst einmal lernen, sich durchzusetzen. Es hat unheimlichen Spaß gemacht, die beiden miteinander interagieren zu lassen und zuzusehen, wie sie erkennen, dass sie vielleicht doch mehr gemeinsam haben als gedacht.
Welchen Ort aus dem Buch würdest du selbst gern mal besuchen und warum? Wenn ich könnte, würde ich das gesamte Meer erkunden – die meisten Orte, die im Buch genannt werden, liegen an der sehr karibisch angehauchten Splittersee. Für solche Settings habe ich einfach eine Schwäche.Vielen Dank.