DAS HOTEL - INTERVIEW MIT KATHARINA V. HADERER

Sommersonne. Erfrischende Cocktails. Swimmingpool und gute Lektüre.

Klingt das nicht nach einem Traum-Urlaub? Und ein Traum hat tatsächlich Katharina V. Haderer (Die Drachen von Talanis) auch zu ihrem ersten Mystery-Thriller DAS HOTEL inspiriert.

Im Interview verrät sie u. a., welche Nebenfigur sie besonders ins Herz geschlossen hat, in welchem Buch sie selbst gern mal Urlaub machen würde – und ob sie mehr Angst vor einem Schwert hat oder vor einem Zauberstab.

Liebe Kathi, was hat dich zu deiner Geschichte inspiriert?

Im Fall vom HOTEL war es tatsächlich ein Traum.

 Auf den ersten Blick klingt das vielleicht lächerlich - ein Traum? Aber ich träume tatsächlich sehr viel und sehr intensiv und schon einige Geschichten wurden davon inspiriert. Ich denke, dass im Traum die Logik und Gewohnheit ein Stück aussetzt, und sich neue Verknüpfungen bilden können. Daher kommen dort Dinge raus, die wir uns aktiv nie ausdenken würden. Das ist aber auch eine Chance: Verbindungen zu ziehen, wo man wach niemals welche gebildet hätte.

Ich finde das extrem spannend.

Und du würdest dich wundern, wie viele Autor:innen mir ebenfalls schon erzählt haben, dass sie durch Träume zu gewissen Szenen inspiriert worden sind! Vor allem starke Gefühle können wir im Traum ungefiltert erleben - und das versucht man später natürlich auch im Buch festzuhalten.

Was magst du besonders gern an deiner Hauptfigur?

Mein Lektor meinte, meine Hauptfigur wäre nicht sonderlich sympathisch. Aber ich sage immer, Buchfiguren müssen das auch nicht sein. Sie müssen nur interessant und glaubwürdig sein. Meine Figuren sind allesamt etwas eigen. Normal, das finde ich langweilig.

Alice ist von meinen Figuren noch eine relativ angepasste. Aber eben nicht so angepasst wie der Rest der Leute im Hotel. Da gibt es die Gäste und die Angestellten, und die vermischen sich nicht. Die Gäste kümmern sich nicht um die Mitarbeiter, interessieren sich nicht für deren Leben und deren Namen.

Alice ist da anders. Sie ist neugierig. Hinterfragt mehr. Und sie ist hin und her gerissen zwischen der Frage, ob sie allein sein möchte oder wo dazuzugehören. Das macht sie natürlich zu einer optimalen Spürnase.

Welche Nebenfigur liegt dir besonders am Herzen?

Der grantige Kellner.

Ich bin mir gerade tatsächlich nicht sicher, ob grantig ein Wort ist, das jeder Deutsche versteht, aber es passt so gut zu einem Kellner. Die Ober in Wiener Kaffeehäusern haben ja auch diesen Ruf.

Alice denkt sich, der hat seinen Beruf verfehlt. Später bemerkt sie, dass er der Einzige ist, der nicht heiter Sonnenschein vorspielt.

Welchen Ort aus einem Buch würdest du gern mal besuchen?

Hmmm, das ist eine schwierige Frage. Vielleicht die Welt aus Julia Mayers "Séance".

Julia Mayer hat auch beim Drachenmond "Fuchsnacht" herausgebracht. Séance gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Diese unterirdische Stadt, die ein Matriarchat bildet, hat unglaubliche Tim-Burton-Vibes.

Schwert oder Zauberstab: Wovor hast du mehr Angst?

Zauberstab.

Meine Magier:innen sind immer stärker als plumpe Schwertkämpfer. Aber ich bin auch ein Fan von Distanzangriffen. Beim Rollenspielen wirst du mich mit Bogen oder Magie bewaffnet treffen.

In welchem Buch würdest du gern mal Urlaub machen?

Da muss ich jetzt wirklich mal was Angenehmes wählen. Verdammt, ich lese wirklich wenige idyllische Romane haha. ROSAMUNDE PILCHER!

Noch nie ein Buch gelesen, aber beim Durchzappen der Filme schaut es immer sehr idyllisch aus. Dort treffe ich sicher keine Zombies, apokalyptischen Reiter oder Massenmörder. Höchstens einen feschen Gutsherrn auf seinem edlen Ross.

Hast du eine seltsame Angewohnheit beim Schreiben?

Ich nicht, aber meine Katze Agathe findet, wenn ich den Laptop auf meinen Schoß nehme, ist JETZT der beste Moment, um sich dazwischen zu quetschen. Dort schnurrt sie vor sich hin und ist genervt, wenn ich meine Arme über oder unter ihr hindurchfädle, um schreiben zu können. Wie kann ich sie jetzt stören!

Vielen Dank für dieses tolle Interview.

Kathis Bücher aus dem Drachenmond Verlag findet ihr HIER.

Fotos (c) Katharina V. Haderer