Ein einsamer Adliger, zerrissen von Hass.
Ein Trickbetrüger, der zu hoch gegriffen hat.
Der Flächenbrand, dem ihre Welt zum Opfer fällt.
Nima und Tiatan sind beste Freunde, dabei könnten sie verschiedener nicht sein: Einer ist der Sohn des Königs, der andere ein Dieb. Doch eines Tages verrät Nima Tiatan – und bringt ihn damit ins Gefängnis. Erst Jahre später gelingt Tiatan die Flucht, doch die Welt ist eine andere. Denn aus Nima ist Amarion geworden, ein Rebellenführer, der seinen verhassten Vater stürzen will.
Wütend und verletzt beschließt Tiatan, Amarion aufzuhalten. Aber seine Rebellion ist mächtig – und zwischen den beiden brodelt deutlich mehr als der vergangene Verrat …
Schatten des roten Throns ist ein Prequel zu Das schwarze Uhrwerk. Beide können unabhängig voneinander gelesen werden, liefern aber jeweils spannendes Hintergrundwissen zum anderen Buch.
Buchinfo
Softcover mit Farbschnitt / circa 348 Seiten
Einzelband
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Herstellerinformation
PRINT GROUP Sp. z o.o.
ul. Cukrowa 22
71-004 Szczecin (Polen)
admin@booksfactory.de
Interview mit Magali Volkmann zu "Schatten des roten Throns"
Liebe Magali, welche Schlagworte und Farben fangen für dich die Atmosphäre von SCHATTEN DES ROTEN THRONS perfekt ein?
Rot und Schwarz. Die beiden Farben spielen tatsächlich auch eine Rolle im Buch: Die Bewegung unter Amarion nennt sich das schwarze Uhrwerk und ihre Feinde, der dekadente Adel, verwenden für so gut wie alles Rot.
Es ist eine Geschichte über Feuer, Rebellion, Dunkelheit und Verzweiflung. Eine über Hass und darüber, was diese Emotion anrichten kann. Aber es ist auch eine der Magie, der Hoffnung und der Liebe.
Ich erzähle meinen Followern gern davon, dass einige Dinge in diesem Buch in die Luft fliegen, aber ich glaube, wichtiger sind die Dinge, die es nicht tun.
Was hat dich gereizt, ein Prequel zum SCHWARZEN UHRWERK zu schreiben?
Tatsächlich dachte ich vor der Veröffentlichung des Uhrwerks gar nicht, dass ich mal auf die Dreizehn Inseln zurückkehren würde, aber die Reaktion vieler Leser auf das Buch hat mich dann sehr erstaunt. Tatsächlich bekomme ich bis heute Nachrichten zum schwarzen Uhrwerk, insbesondere zu diesem einen Kapitel (ihr wisst alle, welches ich meine, haha). Da hatte ich dann zum ersten Mal das Gefühl, dass es noch mehr auf den Inseln zu erzählen gibt.
Ich wusste dann auch schon relativ bald, dass ich in die Zeit zurückgehen wollte, in der das Uhrwerk überhaupt erst entsteht. Obwohl die beiden Bücher unabhängig voneinander lesbar sind, ergänzen sie einander in einigen Aspekten und sind in anderen komplette Gegenteile voneinander (ich glaube, die Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein, selbst wenn sie es versuchen würden)
Und zuletzt: Ich wollte einfach mal gucken, wie ich mich selbst als Autorin weiterentwickelt habe und wie ich gewisse Thematiken und Ideen jetzt anfassen würde. Hat Spaß gemacht!
Was magst du an Nima und Tiatan am liebsten?
Von allen Charakteren, die ich bisher geschrieben habe, mag ich Tiatan am liebsten: Er ist ein cleverer junger Dieb, der für sein Leben gern Späße treibt und dadurch manchmal ein bisschen tiefer in Schwierigkeiten gerät, als ihm lieb wäre. Aber je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr zeigt er auch andere Qualitäten: Er kann sehr empathisch sein, wenn er will, und findet auch unter Druck oft kreative Lösungen für seine Probleme.
Nima ist anfangs schüchterner als Tiatan, aber die beiden freunden sich sofort an, weil sie eine Leidenschaft für Streiche teilen. Doch er trägt eine Menge Wut und Hass in sich, die ihn am Ende auf einen sehr dunklen Weg führen. Als Tiatan ihn wiedersieht, ist er ein einflussreicher Rebellenführer – jemand, der Schreckliches tut, aber der eigentlich ein guter und weiser Herrscher sein will. Ich mag zwiespältige Figuren wie ihn sehr und das alles beim Schreiben herauszuarbeiten war schwierig, aber befriedigend.
Ein großer Teil des Buches handelt von der Dynamik zwischen Nima und Tiatan. Von dem Hass, den beide pflegen – Tiatan auf seinen früheren Freund, Nima auf den Adel, der ihm übel mitgespielt hat – und letztendlich auch davon, wie sich ihre Beziehung weiterentwickelt. Das alles zu erforschen hat mir großen Spaß gemacht.
Ist das Buch abwechselnd aus Nimas und Tiatans Sicht geschrieben?
Das Buch ist zu neunzig Prozent aus Tiatans Sichtweise geschrieben, der Rest geht an eine andere Figur - wie im Uhrwerk auch gibt es Zwischenspiele, die zeitlich deutlich später spielen und die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpfen.
Nima hat aus mehreren Gründen keine eigene Sichtweise im Roman. Wer aber mal in seinen Kopf schauen will, kann das im schwarzen Uhrwerk tun, denn da hat er einige Szenen aus seiner Sicht.
Über welche Nebenfigur zu schreiben hat dir am meisten Spaß gemacht?
Da gibt es viele, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Tiatans ältere Schwester Aralin zum Beispiel, die ihn großgezogen hat und ihm immer mit einem guten Rat zur Seite steht. Die Gräfin Lyenela, die steif wirkt, jedoch ein gutes Herz hat. Merkad, der zwar für Amarion arbeitet, aber auch keinen Hehl daraus macht, dass er ihn eigentlich für ziemlich bescheuert hält.
Besonderen Spaß hat es mir auch gemacht, noch einmal bei alten Gesichtern aus dem schwarzen Uhrwerk vorbeizuschauen. Wir statten Taiden einen letzten Besuch ab, denn seine Geschichte ist mit der von Tiatan verwoben. Und er ist nicht der einzige Charakter, der einiges mit Amarions Rebellion zu tun hat.
Was denkst du: Mit welchen anderen Romanen würde sich dein Buch in der Buchhandlung anfreunden?
Vermutlich mit den gleichen wie meine Republik der Knochen und das schwarze Uhrwerk auch – Sandersons Bücher um Wax und Wayne (wegen der Technik und des Magiesystems, das mit Metall zu tun hat) und denen um Locke Lamora von Scott Lynch. Tiatan versteht es nämlich genauso gut wie Locke, sich in großen Affären zu verheddern und dann wieder daraus herauszureden, obwohl er eigentlich nur in Ruhe etwas klauen wollte.
Welchen Ort aus dem Buch würdest du selbst gern mal besuchen und warum?
Von den Inseln, die wir im Buch besuchen, wahrscheinlich Salacis. Optisch habe ich die Insel nämlich an Cinque Terre in Italien angelehnt, wo ich schon mal gewesen bin und den Gesamteindruck für gut befunden habe.
Vielen Dank!