Lied des ungezähmten Eises - Zorn der Flammen

Yara Elison
978-3-95991-673-8
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€18,90
Sie nennen sie Aschetochter, die schweigsame Jägerin, die den Flammen eines Wyvern trotzte. Nur Dank der Magie des Halbgottes Arul lebt Odras Stamm in Sicherheit vor den ungezähmten Wyvern. Als Odra jedoch den Zorn des Halbgottes auf sich zieht, ist sie gezwungen zu fliehen und sich der gnadenlosen Kälte des...
Softcover mit Farbschnittgarantie

Sie nennen sie Aschetochter, die schweigsame Jägerin, die den Flammen eines Wyvern trotzte.

Nur Dank der Magie des Halbgottes Arul lebt Odras Stamm in Sicherheit vor den ungezähmten Wyvern. Als Odra jedoch den Zorn des Halbgottes auf sich zieht, ist sie gezwungen zu fliehen und sich der gnadenlosen Kälte des Winters zu stellen. Schutz findet sie ausgerechnet bei Ravnarr, der Anführerin eines verfeindeten Stammes. Aller Zweifel zum Trotz erkennt Odra bald, dass Ravnarr und sie mehr verbindet als gemeinsame Feinde.
Die Wurzeln des Schicksals sind tückisch und offenbaren eine dunkle Vergangenheit, die alles in Flammen aufgehen lassen könnte, woran Odra jemals geglaubt hat.

Buchinfo
Softcover mit Farbschnitt - gestaltet von Jaqueline Kropmanns
450 Seiten 
Einzelband

Herstellerinformation
PRINT GROUP Sp. z o.o.
ul. Cukrowa 22
71-004 Szczecin (Polen)
admin@booksfactory.de

 

Interview mit Yara Elison

Liebe Yara, welche Schlagworte und Farben fangen für dich die Atmosphäre von LIED DES UNGEZÄHMTEN EISES perfekt ein?

Eine wunderschöne Frage, über die ich tatsächlich erst mal nachdenken musste. Ich würde mein Buch als mystisch beschreiben, als episch, bildgewaltig und ergreifend.

Die Farben des Covers, also Türkis, Petrol und der sanfte blaugrüne Schimmer der Nordlichter fangen die Atmosphäre perfekt ein. Dazu gehören für mich aber auch das Weiß von frisch gefallenem Schnee, das Graublau eines zugefrorenen Sees und das warme Orange eines wärmenden Lagerfeuers in kalten Nächten.

Du hast dich für dein Buch für ein Wikinger-Setting entschieden. Was fasziniert dich daran besonders?

Seit ich denken kann, fasziniert mich das Fantastische. Ich habe mich immer schon gerne in fremde Welten geflüchtet, die so anders zu unserer eigenen Welt sind. Als Jugendliche begann dann meine Faszination für das Mittelalter, besonders für Kleidung, Architektur und Schwerter. Die Liebe zum Detail war damals einfach atemberaubend.

Dann kam ich ihn Berührung mit dem Musikgenre „Nordic Folk“ (Künstler wie Wardruna, Danheim und Gealdýr kann ich da sehr empfehlen) und es war um mich geschehen. Ich habe darin nicht nur Inspiration gefunden, sondern auch Stärke in einer dunklen Lebensphase. Bis heute kann ich es nicht richtig beschreiben, aber diese Musik weckt etwas in mir, eine Art Geborgenheit und Zugehörigkeit. Danach begann ich zu recherchieren, über die Nordische Mythologie und das Leben damals, habe Dokumentation und Serien über Wikinger gesehen. Was genau mich fasziniert? Ich glaube, es ist die Verbundenheit zur Natur, wie die Menschen damals mit einfachen Mitteln gelebt und überlebt haben, wie sie ihre Häuser aus Holz und Torf und ihren Händen errichtet haben, wie sie Kunst erschaffen haben.

Was magst du an deiner Protagonistin Odra am liebsten?

Ihre Hartnäckigkeit und ihre Aufopferungen denen gegenüber, die sie liebt. Für ihre Ziehmutter und ihre beste Freundin würde sie alles tun. Sie ist zurückhaltend, bleibt lieber im Schatten als im Mittelpunkt zu stehen. Und trotz der Gräueltaten, die sie während der Geschichte erlebt, bleibt sie in einem beharrlich: Sie ist eine sanfte Seele, die sich nach Frieden sehnt.

Im Klappentext verraten wir bereits, dass sie den Flammen eines Wyvern trotzte. Für die von uns, die nicht wissen, was ein Wyvern ist: Was kannst du uns über diese Wesen verraten?

Da ich ein kleiner Nerd bin, gehe ich da gerne ins Detail:

Wyvern sind magische Wesen, die Drachen sehr stark ähneln. Allerdings gibt es ein paar Unterschiede. Drachen besitzen vier Beine und zwei Flügel und sie laufen auf allen Vieren, wie wir es bei Katzen und anderen Vierbeinern kennen, ihre Flügel sind dann meist angewinkelt. Wyvern haben nur zwei Hinterbeine und stützen sich auf ihre Flügel, um sich auf dem Boden fortzubewegen. Wer „Game of Thrones“ gesehen hat, dem ist das womöglich aufgefallen. Denn: ja, die Drachenkönigin reitet eigentlich Wyvern, keine Drachen.

Im Internet kursieren unzählige Beiträge über diese Kreaturen und ihre Unterschiede. In manchen heißt es, dass das Wesen der Wyvern aggressiver ist, oder auch dass sie „drahtiger“ gebaut sind als Drachen und mehr Hörner besitzen. Ihr gesamtes Aussehen ist furchteinflößender.
Und aus diesem Grund habe ich mich für Wyvern entschieden und nicht Drachen. Ich habe mich mit meiner Lektorin Maya Shepherd beraten, ob ich nicht lieber „Drachen“ schreiben soll, weil dieser Begriff nun mal bekannter ist. Aber wir haben uns gemeinsam dafür entschieden, bei Wyvern zu bleiben. Und ich finde es toll, wenn ich diesen Wesen durch mein Buch mehr Bekanntheit geben kann.

Du bezeichnest LIED DES UNGEZÄHMTEN EISES als „Casual Queer“. Was steckt für dich hinter dieser Bezeichnung?

„Casual Queerness“ bedeutet u.A., dass es keine Rolle spielt, welches Geschlecht man liebt. Alles wird akzeptiert und wird weder hinterfragt noch extra betont. Über Odra erfahren wir schon am Anfang des Buches, dass sie in einer Beziehung mit einer Frau war. Eine Nebenfigur erzählt, dass sie mit zwei Müttern und einem Vater aufgewachsen ist.

Für mich persönlich bedeutet „Casual Queerness“ aber auch Gleichberechtigung. Frauen und Männer sind gleichgestellt und jeder kann eine Führungsposition übernehmen.

Und damit kommen wir zu Ravnarr, der zweiten wichtigen weiblichen Figur des Romans. Wie ist sie so?

Wie wir bereits im Klappentext lernen ist sie die Anführerin eines Stammes, der Dvangnir. Ähnlich wie Odra ist Ravnarr aufopferungsvoll, was in ihrem Fall jedoch heißt, dass sie mit Brutalität kämpft. Sie ist impulsiv, stürzt sich manchmal kopflos in Gefechte, schreckt vor nichts zurück und ihr ist jedes Mittel recht, ihr Volk zu schützen. Dabei ist sie eigentlich sehr sensibel und verbirgt eine traumatische Kindheit, doch diese Seite zeigt sie niemanden. Für Außenstehende wirkt sie kalt und furchteinflößend. Ungezähmt, genau wie die Wyvern. Ravnarrs Entwicklung, die wir durch Odras Augen erleben, war mein liebster Subplot, den ich geschrieben habe.

Über welche Nebenfigur zu schreiben hat dir am meisten Spaß gemacht (und warum)?

Abgesehen von Ravnarr, wegen den oben genannten Gründen, ist das Harun. Sie ist Odras beste Freundin und hat ihren ganz eigenen Subplot. Leider kann ich dazu nichts verraten. Nur so viel: Es wird herzzerreißend, und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass einige Testlesende sie in ihr Herz geschlossen haben.

Aber auch der Antagonist, der Halbgott Arul, hat mir viel Spaß bereitet, weil er nicht der typische Bösewicht ist. Solche Antagonisten liebe ich tatsächlich am meisten, bei denen man sich fragt: „Ist er wirklich der Böse? Er ist doch so freundlich.“

Was denkst du: Mit welchen anderen Romanen würde sich dein Buch in der Buchhandlung anfreunden?

Leider gibt es von diesen Büchern noch keine deutsche Übersetzung, aber mein Buch würde gerne mit „Hall of Smoke“ von H.M. Long und „The Witch’s Heart“ von Genevieve Gornichec an einem wärmenden Lagerfeuer sitzen. Natürlich nicht zu nahe, wegen der offensichtlichen Brandgefahr…

Aber es würde sich auch sehr über die Gesellschaft von „Das Herz der Kämpferin“ von Adrienne Young, die „Nordblut“-Reihe von Mira Valentin und die „Wikinger von Vinland“-Reihe von Smilla Johansson freuen.

Hast du seltsame Angewohnheiten beim Schreiben?

Ich würde sagen, dass ich da tatsächlich eher langweilig unterwegs bin. Was ich allerdings immer brauche: meine Kuscheldecke und einen gemütlichen Platz, dazu eine Duftkerze und Heißgetränk, meistens einen Kaffee mit Hafermilch oder einen selbstgemachten Chai.

In Cafés oder anderen öffentlichen Orten könnte ich nicht schreiben. Ich brauche meine Gemütlichkeit, Ruhe und eine gewohnte Umgebung.

Welchen Ort aus dem Buch würdest du selbst gern mal besuchen und warum?

Ravnarrs Dorf Raeyufjell. Ich glaube, dort würde ich mich richtig wohl fühlen. Es liegt direkt zwischen einem großen Wald und der Küste und besteht aus mehreren Hügelhäusern. Der Strand ist schwarz und nicht weit entfernt thront der Vulkan Estyrfúr, an dessen Fuß ein See liegt, in dem man selbst im Winter baden kann, weil das Wasser warm ist. Da würde ich mich an kalten Tagen gerne mal aufwärmen.

Die Landschaft ist inspiriert von Island und meine Liebe für Island habe ich meiner Mama zu verdanken. Irgendwann würde ich gerne die Insel aus Eis und Feuer mit ihr besuchen.
Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, und Raeyufjell hat von allem etwas: Meer, Strand, Wald, einen See und einen coolen, majestätischen Vulkan.

Vielen Dank!


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